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Polarwirbel – Ein besonderes Winter-Wetterphänomen in Deutschland

Was ist der Polarwirbel?

Der Polarwirbel (englisch „Polar Vortex“) ist ein großräumiges, kreisförmiges Windband in der Stratosphäre über den Polarregionen. In dieser Höhe (zwischen ca. 10 und 50 km) zirkuliert sehr kalte Luft – vor allem im Winter, wenn die Polarregionen kaum noch von der Sonne erwärmt werden. Er hat eine stabilisierende Wirkung: Solange er stark und geschlossen ist, bleibt die kalte Luft über dem Pol gefangen und gelangt nicht nach Mitteleuropa.

Wie beeinflusst der Polarwirbel das Winterwetter in Deutschland?

Der Zustand des Polarwirbels hat einen großen Einfluss auf unser Winterwetter: Wenn er stark ist, wirken die Westwinde stabilisierend, milde Atlantikluft gelangt nach Deutschland und der Winter bleibt eher mild.

Ist der Wirbel hingegen gestört, etwa durch eine plötzliche Stratosphärenerwärmung (SSW), kann die Kaltluft aus dem hohen Norden nach Mitteleuropa ausbrechen.

Solche Kaltlufteinbrüche bringen eisige Temperaturen, Schnee und teils langanhaltende Frostphasen nach Deutschland.

Warum wird der Polarwirbel manchmal gestört?

Ein Hauptmechanismus ist die Stratosphärenerwärmung: Wenn sich die Stratosphäre über der Arktis schnell erwärmt („sudden stratospheric warming”), kann der Polarwirbel destabilisiert oder aufgespalten werden.

Solch eine Aufspaltung oder Verformung führt dazu, dass die kalte Polarluft nicht mehr sicher eingeschlossen ist und in die mittleren Breiten entweichen kann.

Auch das Zusammenspiel mit anderen Wetterphänomenen wie der La-Niña oder bestimmten Großwetterlagen kann die Wahrscheinlichkeit für solche Störungen erhöhen.

Auswirkungen auf das Winterwetter in Deutschland – Beispiele

Wenn aus dem Polarwirbel Kaltluft ausbricht, kann das sehr markante Winterphasen bringen:

  • Starke Kälteeinbrüche mit zweistelligen Minusgraden in manchen Regionen.
  • Verstärkte Schneefälle, insbesondere in Mittelgebirgen, aber auch gelegentlich im Tiefland.
  • Längere Frostperioden, weil die Kaltluftblockade andauern kann.
Ein solcher Ausbruch ist kein Zufall, sondern in der Meteorologie ein gut verstandenes Phänomen – und wird beim Deutschen Wetterdienst (DWD) und anderen Wetterdiensten sehr genau beobachtet.

Warum ist dieses Phänomen besonders relevant?

Der Polarwirbel ist keine abstrakte meteorologische Größe, sondern hat reale Auswirkungen auf das Alltagswetter in Deutschland. Er kann milde Winter absichern, aber auch für plötzliche, intensive Kälte sorgen. Für Wetterdienste ist er eine Schlüsselgröße, um Kälteeinbrüche vorherzusagen und frühzeitig Warnungen herauszugeben. Für die Bevölkerung bedeutet das: Ein geschwächter Polarwirbel kann echte „Winterüberraschungen“ bringen.

Fazit

Der Polarwirbel ist ein zentrales Winter-Wetterphänomen für Deutschland: Er kann kaltluftbringende Kälteperioden verursachen – oder uns mildere Winter bescheren, je nachdem, wie stabil oder gestört er ist. Wer das Zusammenspiel von Stratosphäre, Kaltluft und Großwetterlagen versteht, bekommt ein gutes Gespür dafür, wann ein „richtiger Winter“ bevorstehen könnte – und wann eher milde Westlagen dominieren.

Fachbegriffe verständlich erklärt

Stratosphäre: Schicht der Atmosphäre oberhalb der Troposphäre, wo sehr starke Winde und stabile Luftmassen existieren.
Sudden Stratospheric Warming (SSW): Plötzliche Erwärmung der Stratosphäre, die den Polarwirbel destabilisieren kann.
Jetstream: Starkes Höhenwindband, das Wetterlagen auf der Erde beeinflusst und zum Beispiel durch den Polarwirbel moduliert werden kann.
Kaltluftausbruch: Wenn sehr kalte Luftmassen aus der Polarregion in südlichere Regionen vordringen.

Quellen und Verweise

Die folgenden Quellen und Verweise wurden für die Recherche zu dem Thema dieses Artikels verwendet. Sie sollen dazu dienen das Thema nachvollziehbar darzustellen und dir - wenn du möchtest - eine Möglichkeit geben tiefer in das Thema einzusteigen.